Solidarität gegen Antisemitismus und Extremismus

Bei einer Solidaritätsbekundung am Gedenkstein für die Frankenthaler Synagoge richtete der Oppositionsführer im Landtag, Christian Baldauf, scharfe Worte gegen den Hass und warnte vor dem „braunen Sumpf”, der sich in unserer Gesellschaft gebildet hat. Er rief dazu auf, dass sich jeder in seinem eigenen Umfeld daran beteiligen kann diesen Entwicklungen Einhalt zu gebieten. Und wenn es nur eine Gegenrede in den sozialen Netzwerken ist, die die Absender hassvoller Postings zu Anstand aufruft und dazu ihre Ausführungen zu überdenken.

Er forderte auf, dass die Gesellschaft nicht nur an die Vergangenheit erinnert, sondern sich für die Zukunft dieser Wertegemeinschaft einsetzt, zu der alle Religionen und insbesondere die jüdischen Gemeindemitglieder gehören. Er dankte allen, die gekommen waren, und forderte auf solche Gesten der Solidarität nicht nur an den üblichen Gedenktagen sondern auch im Alltag zu zeigen und zu leben.

Dekanin Ganz-Walther schloss sich den Ausführungen an und betonte, dass über die Grenzen von Religionen und Parteien hinweg die Menschen darauf achten können, dass der Hass nicht mit dem Missbrauch von Worten beginnt, um dann im Missbrauch von Gewalt zu enden: „Wir können alle darauf achten wie wir reden, wie wir uns äußern. Mit der Sprache verändert sich unser Miteinander, beginnt die Abgrenzung.”

Rüdiger Stein vom Frankenthaler Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus schloss sich der Solidaritätsbekundung an und lud zum Schweigemarsch am 15.10. ein, der aus dem gleichen Anlass pro-aktiv nächste Woche mitten in der Stadt Stellung beziehen soll. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Speyerer Tor, von dort geht es durch die Innenstadt zum Synagogen Gedenkstein in der Glockengasse. Die Veranstaltung steht unter dem Motto: „Zusammenstehen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus“.

Auch ein Vertreter der Muslime, Dr. Kadir Aksogan, beteiligte sich mit einem Aufruf sich insbesondere um die Erziehung und Bildung der Jugendlichen zu kümmern und ihnen Alternativen zu Extremismus, Hass und Rassismus aufzuzeigen: „Am Anfang stehen banale Wörter, am Ende kommt es zu Tätlichkeiten – In Frieden zusammen zu leben, das ist das Schönste was wir unseren Kindern hinterlassen können.”

Die Veranstaltung endete mit der Niederlegung von Blumen, der Entzündung eines Gedenklichtes und einer Schweigeminute.