Opfer stärker in den Mittelpunkt rücken

Einsetzung eines Opferschutzbeauftragten Rheinland-Pfalz

Betroffene eines Anschlags, einer Katastrophe oder auch einer schweren Straf- oder Gewalttat zu sein, ist ein traumatisierendes Erlebnis mit weitreichenden Folgen. Dennoch stehen die Täter – gerade bei Straf- oder Gewalttaten – oft stärker im Mittelpunkt als die Opfer. 

Hier ist der Staat gefordert. 

Hilfsorganisationen, wie etwa der Weiße Ring, aber auch andere für Opferschutzfragen zuständige Institutionen leisten für Opfer wichtige und unverzichtbare Arbeit. Für die Betroffenen ist in einer solchen Ausnahmesituation mit starker körperlicher und seelischer Belastung aber oft nicht ersicht-

lich, an wen sie sich wenden können.

Für Opfer stellen sich viele Fragen

Welche Rechte und Ansprüche hab ich als Opfer? Wer hilft in physischen und psychischen Notsituationen? Wer bei der Versorgung Schwerbehinderter, z.B. mit Wohnraum oder Arbeit, oder bei der Klärung von Versicherungsfragen? Welche Ansprechpartner und Hilfsangebote gibt es überhaupt? Für die vielen sich stellende Fragen bedarf es eines zentralen Ansprechpartners, der schnell und unbürokratisch hilft und den Weg durch die oft komplexen Verwaltungsstrukturen weist.

Opferschutzbeauftragten einsetzen

Die CDU-Landtagsfraktion spricht sich für die Einsetzung eines Opferschutzbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz aus, der durch Fachbeamte des Justizministeriums unterstützt wird. Flankierend soll eine telefonische Hotline und eine Internetseite eingerichtet werden.

Der Opferschutzbeauftragte soll:

  • eine Lotsenfunktion übernehmen,
  • der erste Ansprechpartner für Opfer sein,
  • Opfern grundlegende verfahrensunabhängige rechtliche Fragen beantworten,
  • die örtliche und überörtliche Netzwerkarbeit fördern und Aktivitäten im Bereich der Prävention und Kommunikation im Bereich des Opferschutzes koordinieren,
  • Opfern den Zugang zu Unterstützung und Informationen erleichtern und den Opferschutz betreffende Spezialkenntnisse bündeln,
  • sich für die Weiterentwicklung und Verbesserung des Opferschutzes in Rheinland-Pfalz einsetzen und Opfer nach großen Schadensereignissen begleiten,
  • im Rahmen des Opferschutzberichts über seine Arbeit und aktuelle Entwicklungen Rechenschaft ablegen.