„Jamaika hätte eine große Chance beinhaltet“

Interview mit der „Die Rheinpfalz“

Christian Baldauf hat der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ ein Interview über das Scheitern der Sondierungsgespräche und seine Folgen gegeben.

Nach der Verantwortung von Herrn Lindner (FDP) gefragt, weist Baldauf ihm die Hauptverantwortung zu: „Sein Handeln ist befremdlich, die Sondierungen kurz vor einem erfolgreichen Ende abzubrechen und handstreichartig vor die Presse zu gehen. Das halte ich für stillos.“ In der Demokratie hätte der Wähler entschieden und den Parteien den Auftrag erteilt eine Mehrheit zu finden. Auch für die SPD zeigt er kein Verständnis, es gäbe die staatsbürgerlichen Pflicht, miteinander zu reden.

Baldauf bedauert es sehr, dass es nicht zum Abschluss der Sondierungen und der Aufnahme von Koalitionsgesprächen gekommen ist, auch wenn er als Teilnehmer der Verhandlungskommission im Bereich Wirtschaft und Arbeit dann ständig nach Berlin hätte pendeln müssen. 

Er hat in Jamaika eine große Chance für die nächste Legislaturperiode gesehen. Ein moderner Schritt nach vorne. In diesem Kontext von Klimaschutz, Wirtschaft und Europa hätte vieles bewegt werden können. Das hat die FDP nun verhindert.

Er befürchte, dass das Scheitern und Neuwahlen der AfD in die Hände spielt. Schon jetzt feiere die AfD das Scheitern von Jamaika. Das ärgert ihn am Verhalten von Volker Wissing und Christian Lindner am meisten. Beide stürzen das politische Berlin in Turbulenzen und riskieren aus Eigennutz, dass die AfD von dieser Situation profitiert.

Angela Merkel sieht er mit der CDU als Gewinner der Bundestagswahl. „Sie ist unsere starke Kandidatin, die wir auch zur Bundeskanzlerin wählen wollen.“ 

Das Interview führte Jörg Schmihing.