Islamverbände: CDU Rheinland-Pfalz begrüßt Dialog, fordert von Ditib stärkeres Bekenntnis

MAINZ. Die rheinland-pfälzische Landesregierung nimmt die Vertragsverhandlungen mit den islamischen Verbänden im Land wieder auf. Der Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, Christian Baldauf MdL, begrüßte dies grundsätzlich, mahnte aber gleichzeitig zur besonderen Umsicht.

Baldauf: „Als CDU Rheinland-Pfalz ist uns der Austausch auch mit den islamischen Religionsgemeinschaften ein besonderes Anliegen – wir haben sogar einen sehr engagierten Dialogbeauftragten, der intensive Kontakte in die Verbände, aber auch zu den Menschen an der Basis pflegt und sich um deren Anliegen bemüht. Gerade mit Blick auf den islamischen Religionsunterricht an unseren Schulen muss aber eindeutig klar sein: Wir stehen mit beiden Füßen fest auf unserer staatlichen Ordnung und haben eine gemeinsame Wertegrundlage.“ Diesbezüglich hatte in der Vergangenheit der Verein „Ditib“ immer wieder in der Kritik gestanden – als möglicherweise verlängerter Arm der türkischen Regierung in Deutschland. Daher müssten Religionslehrer endlich an staatlichen Hochschulen selbst ausgebildet werden – nur so ließe sich die unbedingt nötige Unabhängigkeit sicherstellen.

Sertac Bilgin, der Dialogbeauftragte der CDU Rheinland-Pfalz für Menschen mit Migrationsgeschichte, betonte: „Es ist gut und wichtig, dass die Gespräche wieder aufgenommen werden. Ich selbst bin ja auch in ständigem und ganz offenem Kontakt mit den Verbänden. Miteinander statt übereinander reden – nur so kommen wir zu einem stärkeren Zusammenhalt in unserer vielfältigen Gesellschaft. Das erwarte ich auch von Ditib, hier sehen wir aber nach wie vor Probleme. Ich wünsche mir, dass auch sie klar Stellung beziehen: Wie steht ihr zur neu gewählten Regierung um Erdogan? Wie zu den Imamen, die in der Türkei ausgebildet und nach Deutschland geschickt werden? Wir brauchen auch von Ditib ein klares Bekenntnis zu unserem Grundgesetz und unserer Wertegemeinschaft.“ Zu sehr werde hier noch mit verdeckten Karten gespielt, kritisiert Bilgin. Ditib habe jedoch als großer Verband sehr viel Einfluss bei den Menschen. Gerade deshalb sei ein offener und ehrlicher Dialog besonders wichtig.