Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz, Christian Baldauf, zeigt sich schockiert über die neuen Erklärungen von Innenminister Lewentz zu den Flutvideos:
„Was hat dieser Minister für ein Amtsverständnis? Seine Worte sind zynisch und ein Schlag ins Gesicht all derer, die Angehörige in der Katastrophe verloren haben. Wer solche Videos nicht als Handlungsaufforderung begreift, ist fehl am Platz. Lewentz hat alles Vertrauen verspielt. Wenn er nicht den Anstand findet, selber zurückzutreten, muss Ministerpräsidentin Dreyer Konsequenzen ziehen. Bisher hat sie noch nichts zur Aufklärung beigetragen und weigert sich, Worte der Entschuldigung zu finden. Dabei war es ihr Kabinett, waren es Innen- und Umweltministerium ihrer Regierung, die in der Flutnacht versagten. Chancen, die Menschen im Ahrtal frühzeitig zu warnen und Leben zu retten, wurden nicht ergriffen. Dreyer muss sich fragen, wie ihre Verantwortung als Regierungschefin für die Katastrophe und ihre Aufarbeitung aussieht.“
Baldauf weiter:
„Die Videos belegen, dass Polizeikräfte spätestens ab 22 Uhr volle Kenntnis hatten, dass es sich um eine Flutkatastrophe handelte, die keineswegs nur punktuell einige Orte betraf, sondern das gesamte Tal der Ahr. Unglaubliche Wassermassen wälzten sich hinab. Die Inhalte der Videos erreichten den Innenminister. Damit hatte er genug Hinweise auf eine Katastrophe historischen Ausmaßes. Er wusste, dass Menschen in Lebensgefahr waren. Da muss eine Landesregierung sofort mit allen Kräften und Maßnahmen in den Startlöchern stehen und darf sich nicht schlafen legen!
Wieso Lewentz nicht handelte, nicht den Krisenstab einberief und nicht die Ministerpräsidentin informierte, ist völlig unverständlich. Sicherlich ist morgens ein Lagebild einfacher einzuholen, aber hier war klar, dass man trotzdem in der Nacht alle Hebel in Bewegung setzen muss, um so schnell wie möglich zu helfen, zu warnen, zu evakuieren, Medien zu informieren. Aber Lewentz konnte sich noch nicht mal zu einer einfachen Lagebesprechung im Innenministerium durchringen.
Handlungsalternativen für den Innenminister: