Wiederaufbau im Ahrtal

Die Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 ist in der Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz ohne Beispiel. 134 Menschen verloren ihr Leben. Hunderte wurden verletzt. Viele Opfer sind traumatisiert und werden immer wieder von ihren Erinnerungen eingeholt. Die Folgen der Flut werden noch lange spürbar und sichtbar sein, auch durch die Sachschäden in Milliardenhöhe.

Ein Jahr nach der Flut gilt es deshalb eine Bestandsaufnahme der Situation durchzuführen. Im Sinne der Menschen vor Ort müssen Verbesserungen angestoßen und vor allem endlich umgesetzt werden. Viele Menschen warten seit Monaten auf Hilfsgelder oder Bewilligungen. Viele wissen nicht wie es weitergehen soll. Ältere Menschen stehen vor der Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt zu bleiben oder von vorne anzufangen. Unternehmer, gerade im Tourismus, und die Winzer brauchen Planungssicherheit, wann sie wieder von ihrem Gewerbe leben können. Hierfür ist zentral die Infrastruktur, vor allem die Bahntrasse und Radwege, so schnell wie möglich wieder nutzbar zu machen. Dieser Stillstand und diese Ungewissheit, ist für die Menschen Vor-Ort, die voller Tatendrang sind, eine zermürbende Situation.

In zahlreichen Gesprächen wird dabei immer wieder auf die gleichen drängendsten Punkte verwiesen. Die angefügte Liste kann niemals eine abschließende Aufzählung sein. Wichtig ist jedoch, dass die Veränderungen schnellstmöglich umgesetzt werden.

Konkret wollen wir:

  • Die Abschlagszahlungen der Soforthilfe für Gebäudeschäden müssen von 20 auf 40 Prozent zu erhöht werden.
  • Für alle Antragsteller von Soforthilfeprogrammen muss ein konkreter Ansprechpartner bei der ISB benannt werden, der etwaige Fragen direkt löst.
  • Die entsprechende Verordnung ist nachzubessern, sodass nicht nur ein äquivalenter Wiederaufbau, sondern auch ein dem Hochwasserschutz angepasster und klimafreundlicher moderner Bau gefördert wird.
  • Es muss endlich eine Lösung gefunden werden, dass die große Summe an Spendengeldern (z.B. für Winzerinnen und Winzer) ausgezahlt werden.
  • Den kommunalen Verwaltungen im Landkreis Ahrweiler müssen personell und finanziell alle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, die sie für die enormen Aufgaben benötigen.