Die seit über zwei Jahre andauernde Corona-Pandemie hat uns sehr anschaulich vor Augen geführt, wie wichtig eine funktionierende Versorgung mit Gesundheitsleistungen ist. Es handelt sich um zentrales, unverzichtbares Element der Daseinsvorsorge, bei dem viele Räder ineinandergreifen müssen. Haus- und Fachärzte, ambulante und stationäre Versorgung in Krankenhäusern, Apotheken, Ausbildung von medizinischem und pharmazeutischen Fachpersonal, Pflege sind nur einige Stichworte, die dieses wichtige Handlungsfeld umreißen.
Eng verbunden mit Ärztemangel und Krankenhausunterfinanzierung, die leider immer noch ein massives Problem im Land darstellen, ist der Fachkräftemangel im Bereich der Pharmazie. Er droht sich weiter zu verschärfen. Laut Landesapothekerkammer bedarf es zur Deckung des Bedarfs an approbierten Pharmazeutinnen und Pharmazeuten einer Verdoppelung der Studienplätze: Aktuell stehen am Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften (IPBW) nur etwa 50 Plätze pro Semester zur Verfügung, erforderlich wären aber 95.
Allerdings ist nicht nur die blanke Zahl der vorhandenen bzw. nötigen Studienplätze relevant, sondern auch die Bedingungen, unter denen die universitäre Ausbildung stattfindet. Am Instituts für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften (IPBW) der Johannes Gutenberg-Universität besteht ein erheblicher Investitionsstau. Unter diesen Gegebenheiten ist der Fortbestand des Instituts für Pharmazie auf Dauer gefährdet. Damit auch die pharmazeutische Versorgung in Rheinland-Pfalz.
Mit Blick auf die von der Landesregierung postulierte Absicht, Rheinland-Pfalz zum „weltweit führenden Biotechnologiestandort“ ausbauen zu wollen, hinken Anspruch und Wirklichkeit bislang erkennbar hintereinander her.
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