Schulkinder vor Tafel mit mathematischen Formeln

Besser über 100 Lehrer einstellen statt 4 Millionen für Beratung

„Sie tun es schon wieder“ war der Tenor von ersten Rückmeldungen, die die CDU Rheinland-Pfalz am Freitag, anlässlich der Ankündigung des Schulprogramms „S hoch vier“, von Lehrern und Eltern erreichten.

„Statt endlich für eine angemessene Personalausstattung an unseren Schulen zu sorgen, legt die Landesregierung wieder Pilotprojekte auf und verteilt an einzelne Schulen erneut kleine Wohlfühlpakete, die weder beim Ausfall von Unterricht, noch bei der nötigen Verbesserung von Sprachkompetenz in Grundschulen helfen“, so Christian Baldauf.

Von den rund 1500 Schulen in Rheinland-Pfalz erhalten knapp 2% eine Beratung. „Die landesweit von unabhängigen Instituten* erhobenen schwachen Lese- und Rechtschreibkenntnisse an Grundschulen werden wir damit nicht verbessen“ so der CDU-Spitzenkandidat, der für das Investitionsvolumen lieber mehr Lehrer eingestellt oder besser bezahlt hätte. In Hamburg verdient ein Grundschullehrer im ersten Berufsjahr 3.478 Euro brutto, in Rheinland-Pfalz sind es 3.116 Euro. Den Arbeitgeberanteil nicht einberechnet, könnte man so in einem Jahr über 107 zusätzliche Lehrer bezahlen.

„Ein gut ausgebildeter Lehrer braucht keinen Anruf aus Mainz, in dem ihm dann noch Schreiben nach Gehör empfohlen wird“ kritisiert Christian Baldauf auch das Bild der Landesregierung von den eigenen Angestellten: „Lehrer brauchen keine Beratung aus Mainz, sondern strukturelle Unterstützung“.

Wie die CDU Rheinland-Pfalz in diesem Zusammenhang immer wieder betont, braucht es bereits in der Kita eine entsprechende Förderung und frühzeitige Sprachstandserhebung. Das neue Kita-Gesetz der Landesregierung hat die Situation nicht verbessert.

Mit Blick auf den Termin der zweiten Runde des Förderprogramms pünktlich zu Beginn der Briefwahl 2021 ergänzt der CDU Spitzenkandidat: „Mit Wahlkampfmanövern wird die SPD den Unmut im Land über die drei Jahrzehnte verfehlter Bildungspolitik nicht mindern.“

*) Ein Drittel der rheinland-pfälzischen Grundschüler kann laut einer aktuellen IQB-Studie nach der vierten Klasse nicht richtig lesen und schreiben. 7 Mio. Unterrichtsstunden fallen jährlich in Rheinland-Pfalz aus. Es fehlen 3.000 Lehrer.